Holzarten und ihre Eigenschaften

In der Botanik unterscheidet man bei den Holzarten zwischen Laub- und Nadelholz beziehungsweise zwischen Hartholz und Weichholz. Jede Holzart hat spezifische Eigenschaften. Grundsätzlich hängen diese von der jeweiligen Zellstruktur ab, deren Größe, Form und Struktur sowie von der Anzahl der Zellen. Insgesamt wachsen in Deutschland mehr als 80 verschiedene Baumarten. Weltweit gibt es mehr als 650 verschiedene Nadelbaumarten, Laubbäume sind es noch deutlich mehr – sie sind aber bisher ungezählt.

Unterschied zwischen Hartholz und Weichholz

Baumarten mit einer sogenannten Darrdichte von mehr als 0,55 g / cm³ werden zu den Harthölzern gezählt. Dazu gehören beispielsweise die Buche, Eiche oder Douglasie sowie der Ahorn oder die Esche. Baumarten mit einer Darrdichte von weniger als 0,55 g / cm³ zählen zu den Weichhölzern. Dazu gehören beispielsweise die Fichte, Kiefer oder die Tanne sowie die Pappel oder die Erle. Unter Darrdichte (auch Rohdichte) wird die Dichte des Holzes bei 0 Prozent Feuchtegehalt verstanden. Sie wird in Gramm pro Kubikzentimeter (g / cm³) angegeben. Hier finden Sie einen Heizwertvergleich der verschiedenen Holzarten.

Holzarten und ihre Eigenschaften

Brennholz Sorte Fichte

Fichte: Die Fichte ist ein immergrüner Nadelbaum, der bis zu 70 Meter hoch wachsen und bis zu 200 Jahre alt werden kann. Die Fichte findet weltweit starke Verbreitung und wird aufgrund ihrer guten Verarbeitungseigenschaften wirtschaftlich intensiv genutzt. Mehr als die Hälfte aller in Deutschland gefällten Bäume sind Fichten. Als Folge des technischen Fortschritts bei den maschinellen Verarbeitungsmöglichkeiten steigt vor allem die Nachfrage nach Hackschnitzeln und Pellets. Auch im Bausektor ist die Fichte stark gefragt. Als Brennholz eignet sich Fichte bestens zum Anfeuern oder als Brandförderer. Durch das im Holz enthaltende Harz neigt das Holz bei der Verbrennung zu Funkenflug und ist daher für offene Kamine weniger geeignet. Das charakteristische Knistern beim Abbrand ist bei Fichtenholz besonders ausgeprägt.

Kiefer: Kiefern sind immergrüne Nadelbäume und erreichen Höhen von 50 bis 60 Metern. Die Kiefer ist auch unter dem Namen Föhre bekannt. Weltweit gibt es mehr als 100 Gattungen. Neben der Fichte ist die Kiefer die in Deutschland zweitwichtigste Holzart bei Konstruktionsholz. Das Holz der Kiefer ist mittelschwer und mäßig hart. Aufgrund seiner durch das enthaltene Harz guten Witterungsbeständigkeit wird es im Außenbereich oder zum Beispiel für den Bau von Fenstern und Türen verwendet. Kiefernholz ist die wichtigste Holzart zur Herstellung von Spannplatten. Beim Verbrennen neigt Kiefernholz aufgrund der Harzhaltigkeit stark zu Funkenflug. Das charakteristische Knistern ist stark ausgeprägt. Kiefern- und Fichtenholz weisen sehr ähnliche Brenneigenschaften auf.

Tanne: Die Tanne gehört zur Familie der Kieferngewächse. Die immergrünen Nadelbäume erreichen Höhen bis zu 100 Meter. Weltweit gibt es mehr als 50 verschiedene Arten der Tanne. In Europa ist die Weitanne am meisten verbreitet. Leicht zu erkennen sind Tannen anhand der zwei hellen Streifen auf der Rückseite der Nadeln. Anders als bei den hängenden Fichtenzapfen stehen die Zapfen der Tanne aufrecht. Das Holz der Tanne gleicht dem der Fichte.

Brennholz Holzart Buche
Buchenholz entwickelt beim Abbrand viel Glut. Es ist die beliebteste Holzart bei Brennholz.

Buche: Die Buche ist die weitverbreitetste Laubbaumart in Deutschland, gefolgt von der Eiche. Das aus der hohen Dichte des Buchenholzes resultierende Gewicht erschwert den Einsatz in der Konstruktion. Zudem ist Buchenholz ohne Schutzmaßnahmen im Außenbereich nicht dauerhaft. Andererseits ist das harte Buchenholz gut für die Herstellung von massiven Möbeln oder beispielsweise Treppen geeignet. Aufgrund des hohen Heizwertes und der langen Brenndauer ist Buche das beliebteste Brennholz. Es entwickelt beim Abbrand viel Glut und erzeugt dadurch eine gleichmäßige, langandauernde Wärme. Es zeigt ein schönes Flammenbild und verbrennt nahezu ohne Funkenspritzer. Buchenholz wird beispielsweise auch für die Herstellung von Grillkohle genutzt.

Esche: Esche ist der Buche im Verbrennungsprozess sehr ähnlich und verbrennt sehr gleichmäßig, langandauernd und erzeugt dabei viel Glut. Das Holz hat einen ebenfalls sehr hohen Heizwert.

Brennholz Holzart Birke
Birkenholz eignet sich hervorragend für offene Kamine.

Birke: Birken sind mittelgroße Laubbäume, die Höhen zwischen 20 und 30 Metern erreichen. Birkenholz eignet sich hervorragend als Kaminholz. Es verbrennt aufgrund seiner ätherischen Öle bläulich schimmernd und wohlriechend, ohne Funkenspritzer und ist daher besonders für offene Kamine geeignet. Auch wegen seiner weißen Rinde ist es als dekoratives Kaminholz beliebt.

Brennholz Holzart Eiche
Eiche hat einen sehr hohen Heizwert.

Eiche: Die Eiche (auch Stieleiche oder Sommereiche) ist eine heimische Baumart und zählt zur Familie der Buchengewächse. Eichenholz weist ebenfalls einen sehr hohen Heizwert und optimales Brennverhalten auf. Die Geruchsentwicklung durch die im Holz enthaltene Gerbsäure ist allerdings gewöhnungsbedürftig.

Heizwerte – welche Holzsorte ist die Richtige?

Bei der Wahl der richtigen Holzsorte scheiden sich die Geister. Buchenholz ist aufgrund des hohen Heizwertes und der guten Brenneigenschaften das beliebteste Feuerholz in Deutschland. Fichten- oder Kiefernholz werden bei dieser Diskussion aber häufig zu Unrecht als minderwertigeres Holz deklariert. In Bezug auf die Masse weißen Weichhölzer sogar einen höheren Heizwert auf als Harthölzer. Bei Holzbriketts, die zu standardisierten Formen gepresst und meist zu 10-kg Einheiten konfektioniert werden, spielt diese Tatsache daher eine entscheidende Rolle. Außerdem eignen sich Nadelhölzer sehr gut zum Anfeuern des Kamins. Aufgrund der geringeren Dichte der Fichte verbrennt das Holz aber schneller als Hartholz und muss demnach häufiger nachgelegt werden. Dementsprechend benötigt man mehr Holz und auch mehr Lagerkapazität.

Mit Wasser lässt sich nicht heizen

Der Heizwert ist die bei der Verbrennung maximal nutzbare Wärmeenergie. Entscheidend für den Heizwert ist primär der Feuchtegehalt des Holzes. Wer feuchtes Holz verbrennt, verschenkt nicht nur wertvolle Energie, sondern schädigt langfristig auch Ofen und Schlot. Die Kondensationswärme, die zum Verdampfen des in feuchtem Holz enthaltenen Wassers notwendige Energie, geht ungenutzt verloren. Zudem entstehen bei der unvollständigen Verbrennung von feuchtem Holz belastende Schadstoffe wie Kohlenmonoxid oder Aschefeinstaub, was zu Ablagerungen im Ofen und Kamin führen kann. Holz mit 0 Prozent Wassergehalt ist nicht durch natürliche Trocknung erreichbar, sondern nur durch technische Verfahren.

Den sogenannten „lufttrockenen“ Zustand erreicht Kaminholz bei circa 15 bis 20 Prozent Wassergehalt. In diesem Zustand kann das Holz zum Heizen verwendet werden. Ein noch geringerer Wassergehalt kann nur durch technische Trocknung in Trockenkammern erreicht werden, meist innerhalb weniger Tage. Auf natürlichem Weg benötigt man für die Trocknung von frisch geschlagenem Holz etwa zwei Jahre. Bestimmen lässt sich der Wassergehalt mit Hilfe eines Messgerätes.

Verwenden Sie zum Heizen also nur trockenes und naturbelassenes Holz und vermeiden Sie das Verbrennen von behandeltem, beschichtetem oder lackiertem Holz. Gespaltenes Holz verbrennt besser und sauberer als Rundholz. Durch richtiges Anheizen, zum Beispiel mit Spänen, erreichen Sie schnell hohe Brennraumtemperaturen, die eine saubere Verbrennung gewährleisten. Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer eignen sich besonders gut zum Anfeuern, Harthölzer verbrennen dagegen langsamer und halten die Glut länger. Optimalerweise kombinieren Sie Weichholz und Hartholz. Lagern Sie den Tagesbedarf an Brennholz wenn möglich in beheizten Räumen vor.

Wassergehalt in % 0 15 20 30 50
Baumart Maßeinheit Heizwert in kWh
Fichte kg 5,20 4,32 4,02 3,44 2,26
Rm 1.380 1.350 1.330 1.300 1.200
Kiefer kg 5,20 4,32 4,02 3,44 2,26
Rm 1.570 1.530 1.520 1.480 1.360
Buche kg 5,00 4,15 3,86 3,30 2,16
Rm 1.950 1.910 1.890 1.840 1.690
Birke kg 5,00 4,15 3,86 3,30 2,16
Rm 1.840 1.800 1.780 1.740 1.590

Quelle: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)

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